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Ist-Ist-Vergleich

Ist-Ist-Vergleich ist die Art der Gegenüberstellung von Kosten und/oder Leistungen, bei der Istwerte einer bestimmten Periode mit Istwerten einer anderen Periode verglichen werden.

Problem:
Dabei können Zufallsschwankungen auftreten, so daß zuverlässige Aussagen, wie sie für einen Betriebsvergleich nötig sind, nur schwer zu gewinnen sind.

Form des ’ Kostenvergleichs, bei dem Istkosten mit Istkosten verglichen werden. Im Gegensatz zum Soll-Ist-Vergleich werden alle Zufälligkeiten und Unzulänglichkeiten, die bei der Entstehung und Erfassung der tatsächlichen Kosten auftreten können, in die Rechnung einbezogen. Da keine objektive Vergleichsbasis im Sinne von Vorgabewerten gegeben ist, besteht die Gefahr, daß Fehler mit Fehlern verglichen werden. Ist-IstVergleiche finden vor allem bei Betriebsvergleichen und bei mehrperiodischen innerbetrieblichen Kostenvergleichen Anwendung.

Der Vergleich als wesentlicher Bestandteil jeder Überwachung, Kontrolle und Prüfung kann als Soll-Ist-Vergleich oder als Ist-Ist-Vergleich durchgeführt werden. Bei einem Ist-Ist-Vergleich werden zwei oder mehr  Istobjekte daraufhin untersucht, ob ihre gemeinsamen Merkmale die gleichen Ausprägungen besitzen. Stimmen die Ausprägungen überein, so kann man vermuten, dass beide oder alle Istobjekte richtig, d.h. fehlerfrei sind. Weichen die Ausprägungen der Objekte voneinander ab, so kann man daraus schliessen, dass mindestens eines der Objekte falsch sein muss. Diese Schlussfolgerung ist allerdings nur dann zulässig, wenn es nur eine Merkmalsausprägung oder Kombination von Merkmalsausprägungen gibt, die als fehlerfrei bezeichnet werden kann. Sind mehrere richtige Merkmalsausprägungen möglich, kann aus einer Abweichung zwischen Istob- jekten nicht auf die Fehlerhaftigkeit eines oder mehrerer Istobjekte geschlossen werden. Da bei einer festgestellten Abweichung zwischen den Istobjekten keines der Objekte als fehlerfrei deklariert, d.h. zur Norm für die Fehlerfreiheit erhoben werden kann, ist die Zuordnung der Abweichung als Fehler zu einem der Istobjekte nicht möglich. Massnahmen zur Beseitigung der vermuteten Fehler nach einer Abweichungsanalyse können deshalb nicht gezielt auf eines der Istobjekte gerichtet werden, sondern müssen sich immer auf alle voneinander abweichenden Istobjekte beziehen. Ein weiterer Nachteil des Ist-Ist-Vergleiches liegt darin, dass trotz einer Übereinstimmung beide oder alle Istobjekte fehlerhaft sein können, nämlich genau dann, wenn die gleichen Fehler bei allen zu vergleichenden Istobjekten begangen werden. In diesem Fall geht man trotz eines tatsächlichen Fehlers irrtümlich von fehlerfreien Istobjekten aus. Eugen Schmalenbach bezeichnete diesen konzeptionsbedingten Nachteil als den Vergleich von "Schlendrian mit Schlendrian". Trotz der genannten Nachteile kann der Ist- Ist-Vergleich eine ökonomisch sinnvolle Möglichkeit sein, Fehler zu entdecken: •   wenn die Istobjekte, die miteinander verglichen werden, für den weiteren Verarbeitungsprozess verwandt werden können und deshalb nicht eigens für den Vergleich erstellt werden müssen und gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit, dass die zu vergleichenden Istobjekte denselben Fehler enthalten, relativ gering ist; •   wenn Sollobjekte nicht erstellt werden können. Typische Anwendungsbeispiele für Ist-Ist- Vergleiche sind Zeit- und Betriebsvergleiche. Bei Zeitvergleichen werden Istgrössen verschiedener Zeiträume, bei Betriebsvergleichen Istgrössen verschiedener Unternehmen miteinander verglichen. Auch alle Abstimmungen innerhalb des Systems der doppelten Buchführung, z.B. zwischen den Soll- und Habenbuchungen oder Sach- und Personenkonten, sind typische Ist-Ist-Vergleiche.   Literatur: Baetge, Überwachung, in: Vahlens Kompendium der Betriebswirtschaftslehre, Bd. 2, 2. Aufl., München 1990, S. 165 ff. v.Wysocki, K., Grundlagen des betriebswirtschaftlichen Prüfungswesens, 3. Aufl., München 1987.

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