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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Risikoadjustierung

In der Gesundheitswirtschaft: Standardmethode der Epidemiologie, mit der die unterschiedliche Erkrankungsschwere unterschiedlicher, aber miteinander zu vergleichender Populationen ausgeglichen wird. So werden etwa die Faktoren Alter, Geschlecht sowie die Krankheitsschwere und Begleiterkrankungen in ihrem Einfluss auf den zu betrachtenden Faktor durch statistische Methoden eliminiert. Damit wird versucht, unterschiedlichen Patientenstrukturen so gut wie möglich gerecht zu werden. Die Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung (BQS) definiert Risikoadjustierung wie folgt: Risikoadjustierung von Qualitätsindikatoren bedeutet, dass der Einfluss von patientenindividuellen Risiken (Risikofaktoren) und von unterschiedlichen Verteilungen dieser Risiken zwischen den Leistungserbringern (Patientenmix) bei der Berechnung von Qualitätsindikatoren berücksichtigt wird. Damit sollen die Ergebnisse von Qualitätsindikatoren, insbesondere von Ergebnisindikatoren, vergleichbar gemacht werden. Risikoadjustierung im Hinblick auf den Indikator Sterblichkeit bedeutet zum Beispiel, dass die Sterblichkeit der Patienten in einer bestimmten Klinik der Sterblichkeit einer Vergleichsgruppe ähnlicher Zusammensetzung gegenübergestellt wird. Beispiel: Im Durchschnitt lag die Krankenhaussterblichkeit bei Lungenentzündungen in Deutschland 2004 bei 11,2 Prozent. Wenn aber beispielsweise eine Klinik im Falle der Lungenentzündung nur männliche Patienten der Altersgruppe 80 bis 84 behandelt hätte, läge die Vergleichssterblichkeit dieser Gruppe auf Bundesebene bei einem Erwartungswert von 19,6 Prozent. Läge die Sterblichkeit in dieser Klinik also tatsächlich bei 16 Prozent, dann wäre sie zwar scheinbar höher als der Gesamt-Bundesdurchschnitt, bezogen auf die behandelte Risikogruppe der männlichen Patienten der Altersgruppe 80 bis 84 aber besser als der Bundesdurchschnitt.



 
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